[Verse 1]
G C
Früher lief hier einer rum, es ist schon ziemlich lange her
D G
Einer, der sich Charley nannte, viele wissen's gar nicht mehr
G C
Ein paar And're, ich bin sicher, die erinnern sich noch gut
D G
An seine Hinterhältigkeit und ihre Angst vor seiner Wut
D7 G
Manchmal blieb er ein paar Wochen, mal verschwand er für ein Jahr
D7 G
Salz und Sonne in der Haut und mit ausgeblich'nem Haar
C G
War er plötzlich, stark wie immer, nach 'ner Weile wieder hier –
D G
Für uns Jungs war er der König, für die Alten mehr ein Tier
[Verse 2]
G C
Alle haben es bemerkt, wie gut sein Blumenhemd ihm stand
D G
Mit Löchern drin, ganz heimlich mit 'ner Kippe reingebrannt
G C
Was aussah, dass fast jeder sie für Einschusslöcher hielt
D G
Und der Sohn vom Apotheker hat sofort danach geschielt
D7 G
Er kaufte Charleys Hemd zu einem unverschämten Preis
D7 G
Trug es schmutzig, wie es war, mitsamt den Löchern und dem Schweiß
C G
Sicher hat er fest geglaubt, er brauche es nur anzuzieh'n
D G
Und Charleys Kraft und Schönheit übertrügen sich auf ihn
[Verse 3]
G C
Viele Mädchen rissen wegen Charley von zu Hause aus
D G
Er nahm das als selbstverständlich, machte sich nicht viel daraus
G C
Doch nicht nur besonders wilde, freche Mädchen wollten ihn
D G
Sogar brave, graue Mäuse wurden scharf, wo er erschien
D7 G
Eine sah ich, wie sie mehrmals dicht an ihm vorüberlief
D7 G
Jedes Mal bei seinem Blick die Schenkel fest zusammenkniff
C G
Später tat, als sei er Luft für sie, weil sie ihn nie bekam
D G
Und sich irgendeinen Ander'n, den sie kriegen konnte, nahm
[Verse 4]
G C
Dieses Mädchen, was liegt näher, nahm sich ausgerechnet den
D G
Der die Apotheke erbte, neulich hab' ich ihn geseh'n
G C
Er sah anders aus als früher, als ihm immer, wo er ging
D G
Charleys Fetzenhemd an seinem schlotternden Gerippe hing
D7 G
Heute knicken seine Beine, ähnlich wie bei einem Schwein
D7 G
Unter dem Gewicht der Hüften, mehr und mehr nach innen ein
C G
Und die Kinder auf der Straße woll'n ihn nackig seh'n und gern
D G
Seine Knie, wenn er geht, aneinanderklatschen hör'n
[Verse 5]
G C
Hörst du, Charley, was mir dieser Mensch berichtet hat!
D G
Du wärst jetzt auch schon so wie er, so sauber, sanft und satt
G C
Auch dein Name wär' jetzt anders, nicht mehr Charley, sondern Karl
D G
Und Alles liefe, wie es sein soll, ruhig und normal
D7 G
Weißt du, Charley, was du tust, geht mich schon lange nichts mehr an
D7 G
Nur schade, dass so einer sich mit dir vergleichen kann
C G
Einer der, obwohl er wollte, nie wie du gewesen ist
D G
Soll nicht sagen dürfen, dass du so wie er geworden bist!