[Intro]
A
[Verse 1]
A E
Ich geh’ gern in einer fremden Stadt
Bm F#m
auf den Friedhof, so ein Friedhof hat
D A E
etwas Gastfreundliches und steht allen offen:
D E
Manchem nur für seine Mittagszeit,
C#m7 F#m
manchem für die ganze Ewigkeit
Bm7 B7 E
und du hast schnell ’nen Gesprächspartner getroffen.
D E
Insel im Meer der Geschäftigkeit,
C#m7 F#m
Blumengarten der Gelassenheit,
D Bm E
- Sinnigerweise vom Lebensbaum umgeben -
D E
Zeig mir Hochmut und Vergänglichkeit,
C# F#m
tröste mich und mach den Blick mir weit
D Bm F#m C#m D E A
für den Wert der Dinge, an denen wir kle ------ ben!
[Verse 2]
A E
Jede Grabinschrift und jeder Stein
Bm F#m
erzählen mir in Gräberlatein
D A E
von den Unvergess’nen, die zu früh entschweben.
D E
Jede Plasteblume, die da sprießt,
C#m7 F#m
jede Primel, die kein Schwein mehr gießt,
Bm7 B7 E
kann mir was erzähl’n von denen, die noch leben.
D E
Ich seh mir die Jahreszahlen an:
C#m7 F#m
Manchmal kommt er früh, der Sensemann,
D Bm E
manchmal trödelt er herum, der alte Mäher.
D E
„Geh nur deiner Wege“ sagt er mir,
C# F#m
„Einmal enden sie doch alle hier
D Bm F#m C#m D E A
Und du siehst ja, die Einschläge kommen nä---------her!“
[Verse 3]
A E
Ich sitz’ gern auf einer Friedhofsbank,
Bm F#m
seh’ die schattigen Alleen entlang
D A E
und denk’ nach über den tief’ren Sinn der Reise.
D E
Mit dem schicken Laptop auf den Knien
C#m7 F#m
Blätter’ ich von Termin zu Termin
Bm7 B7 E
und wenn „Wichtig!“ davor steht, kicher’ ich leise.
D E
Kann ja sein, ich verpaß’ grad den Tanz
C#m7 F#m
um das gold’ne Kalb - aus der Distanz
D Bm E
wird nicht jedes „Dringend“ und „Eilt sehr!“ beachtet.
D E
Es ist nichts, von dem man immer denkt,
C# F#m
daß die ganze Welt davon abhängt,
D Bm F#m C#m D E A
wichtig, von einer Friedhofsbank aus betrach-----tet!
[Verse 4]
A E
Heute macht sich schon manch Junger krumm
Bm F#m
für ’nen Platz im Altersheim, darum
D A E
geh’ ich da nur konsequent einen Schritt weiter:
D E
Mach mich schon mal mit dem Platz vertraut,
C#m7 F#m
an dem man mich eines Tags verstaut
Bm7 B7 E
und geh an den Job zurück, gelöst und heiter.
D E
Aufgeräumt und quicklebendig kehr’
C#m7 F#m
ich heim in das Leben ringsumher,
D Bm E
les’ im Geh’n die Inschrift auf der Friedhofsmauer.
D E
Die Lektion, die sie mich schweigend lehrt
C# F#m
ist die grad geschwänzte Sitzung wert:
D Bm F#m C#m D E A
„Jedes Ding hat seine Zeit, nichts ist von Dau--------er!“
D E
Jedes Ding, steht da, hat seine Zeit,
C#m7 F#m
dabei wäre ich durchaus bereit,
D Bm E
gegebenenfalls überhaupt nicht zu sterben,
D E
um den Beisetzungsgeiern und den
C# F#m
peinlichen Grabreden zu entgeh’n,
D Bm F#m E D E C#
doch ich will’s mir mit meinen Erben nicht verder------ben
D Bm F#m C#m D E A
doch ich will’s mir mit meinen Erben nicht verder------ben