[Verse 1]
E A E
Zehn Minuten dauerte die große Autofahrt genau.
C#m A F#m B
Dann stand ich auch schon gestrandet in einem biblischen Stau:
E A B E
Eine Baustelle am Horizont, Vollsperrung, ich sah rot,
A E B E
ich fluchte, spielte am Radio und suchte mein Butterbrot.
B E B E
Ich fand es verlockend knisternd im Handschuhfach, eine Pracht!
A E A F#7 B
Diese Art von Butterbrot, die keiner so wie Ilse macht:
E A E
Noch das Brotpapier beschriftet mit "E" und "R" fürsorglich,
G#m A B E
dieses "E" heißt Emmentaler und das "R", es ist für mich.
G#7 C#m
Ich packte es aus, es duftete betörend
G#m A F#m B
noch die warme Backstube heraufbeschwörend.
E A E
Die knusprige Kruste splitterte, lustvoll biß ich hinein
G#m A C#m F#m A B E
und mir fielen alle Butterbrote mei nes Lebens ein:
[Verse 2]
E A E
Diese Köstlichkeit, die meine Oma mir auf einem Brett
C#m A F#m B
mitleidig ins Zimmer schob "Tja, ohne Abendbrot ins Bett!"
E A B E
Ein Radieschenbrot und eins mit Quark und Schnittlauch, welch ein Fest!
A E B E
Und noch eins mit Rübensirup, ich liebte Stubenarrest!
B E B E
Oder wenn mein Vater abends von der Arbeit wiederkam
A E A F#7 B
und aus seiner Aktentasche diese Alubüchse nahm,
E A E
die ein roter Einweckgummi doppelt genommen umschloß,
G#m A B E
den er sorgfältig abstreifte, wie ich dieses Spiel genoß.
G#7 C#m
Wenn er den matt-silbrigen Deckel aufmachte
G#m A F#m B
und vom Brot, das er wieder nach Hause brachte,
E A E
mir und meiner Schwester schweigend je eine Hälfte anbot.
G#m A C#m F#m A B E
Hab' nie was Besseres gegessen, als Va ters Hasenbrot.
[Bridge]
A G#m
Was war das für ein steinhartes und zugleich köstliches Brot,
A G#m
das man Mutter auf dem Schwarzmarkt für die alte "Leica" bot!
A G#m A G#m
"Es gibt kein hartes Brot, es gibt nur kein Brot und das ist hart!"
F#m A F#7 B
Den Spruch hab ich früh gelernt, begriffen und mir wohl bewahrt:
E A E
Keinen Bissen soll ich kriegen oder ersticken daran,
G#m A B E
wenn ich jemals ein Stück Brot achtlos zu Boden werfen kann!
[Verse 3]
E A E
Ich hab bei Meistern gegessen, Sternezaubrern hinterm Herd,
E A E
aber was ich über ihre Künste nie vergessen werd,
E A B E
ist das Brot, das warm und luftig aus der Meisterküche kam
A E B E
und den Abdruck meiner Zähne mit der dicken Butter nahm,
B E B E
ist das Tellerchen, das ich meiner Mutter bereitet hab,
A E A F#7 B
das dem Tellerchen so ähnlich war, das sie als Kind mir gab:
E A E
Brot zu Würfeln klein geschnitten ohne Rinde, das, wie's scheint,
G#m A B E
alle Kinder kriegen, wenn's das Leben gut mit ihnen meint -
G#7 C#m
Auch was mich angeht: Für meine letzte Reise
G#m A F#m B
Begehr' ich keine königlichere Speise!
E A E
Hupen, Anlasser, Motoren, der Weg war nicht mehr verstellt,
G#m A B E
ich fuhr an und dachte: Ich hab alle Reichtümer der Welt!
E A E
Ich kann atmen, ich kann lieben, und ich leide keine Not.
G#m A C#m F#m A B E
Ich bin frei und hab in meinem Handschuhfach ein Butterbrot!